Als „Rosalinda“ spielte der Ara Douglas vor über 45 Jahren im Film „Pippi in Taka-Tuka-Land“ mit. Der berühmt gewordene Papagei hat mit seinen 49 Jahren jetzt im Karlsruher Zoo ein gemütliches Zuhause für den Ruhestand gefunden. Grund genug für den Karlsruher und gebürtigen Dänen Tom Høyem, an ein kleines Geheimnis zwischen ihm und „Pippi Langstrumpf“-Erfinderin Astrid Lindgren (1907-2002) zu erinnern.
Tom Høyem hat Astrid Lindgren schon in den 70er Jahren kennen gelernt, als Dozent an der Universität Stockholm für Dänische Sprache und Literatur und Auslandskorrespondent für Berlingske Tidende.
Astrid Lindgren war in eine große Medien-Debatte geraten, weil sie aus der SPD ausgetreten war, mit der Begründung, dass sie 102 % Steuer bezahlen musste. Der Finanzminister Gunnar Sträng hat offiziell gemeint, dass Astrid Lindgren nicht rechnen könne und lieber Kinderbücher schreiben solle. Auch wenn Staatsminister Oluf Palme sich sofort entschuldigt hat und die Steuergesetze änderte, war es zu spät (Astrid Lindgren hatte tatsächlich Recht. Wegen royalties aus Japan hat sie 102 % Steuer bezahlt). Astrid Lindgren publizierte eine „Pomperipossa“, ein Märchen über den sozialdemokratischen Staatsapparat und Bevormundung. Es hat für enorme nationale und internationale Aufmerksamkeit gesorgt und war ein wesentlicher Grund, dass SPD nach mehr als 40 Jahren Regierungsmacht die Wahl verlor.
Im Oktober 1977 hat Tom Høyem als junger Journalist ein großes Interview mit Astrid Lindgren geführt, Kinderbücher und Politik wurden dabei thematisiert. Ein „Coup und Solo-Artikel“ für einen jungen Journalisten. Vor der Veröffentlichung hat sie eindringlich gebeten, dass Tom Høyem alles politische weglassen sollte. „Versteht du, ich habe bis jetzt jedes politische Interview abgelehnt und weder die alte noch die neue Regierung kommentiert. Aber wir zwei haben es so gemütlich gehabt und so vertrauensvoll gesprochen, dass ich mehr gesagt habe als ich eigentlich wollte. Falls du das veröffentlichst, komme ich wieder in eine große politische Debatte, doch eigentlich habe ich gerade jetzt so viel künstlerische Arbeit.“
Selbstverständlich hat Tom Høyem deshalb nur ein großes Interview über Astrid Lindgren als Kinderbuchautorin veröffentlicht. Das hat sie niemals vergessen. Tom Høyem ist ganz überzeugt, in den Karlsruher Zoo gehen und „Rosalinde“ begrüßen zu können, mit der großartigen Persönlichkeit Astrid Lindgren in beider Gedanken.